
Zusammenfassung: Die Einführung und Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagements für zugelassene Krankenhäuser ist in Deutschland gesetzlich verankert. Eine auf die Mitwirkung aller Organisationsmitglieder gestützte Managementmethode stellt die Qualität in den Mittelpunkt und zielt auf Kundenzufriedenheit, langfristigen Geschäftserfolg sowie den Nutzen für alle Organisationsmitglieder und die gesamte Gesellschaft.
Seit Dezember 2001 hat sich die „Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus“ (KTQ) als genuin medizinisches Zertifizierungsverfahren für das Qualitätsmanagement im Krankenhaus etabliert. Ziel des Verfahrens ist es, auf der Basis einer strukturierten Selbstbewertung, eigene Stärken zu beschreiben sowie Verbesserungspotentiale im eigenen Krankenhaus zu identifizieren und durch gezielte Projektarbeit zu optimieren. Eine abschließende Zertifizierung ist an eine Fremdbewertung durch externe Visitation gebunden, die alle drei Jahre zu wiederholen ist. In der Anästhesiologie wurde zur Qualitätssicherung bereits Ende der 80er Jahre das Anforderungsprofil für eine qualitativ anspruchsvolle, patienten- und prozessorientierte Arbeitsweise definiert und über die Jahre weiter fortgeschrieben. Ziel dieser Publikation ist es, einen aktuellen Überblick über das Zertifizierungsverfahren KTQ zu geben und über die Erfahrungen der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am ersten nach KTQ-zertifizierten Universitätsklinikum zu berichten. Aus Sicht der Anästhesie bietet das KTQ-Verfahren die Möglichkeit, das eigene Fachgebiet als prozessorientiertes, klinisches Querschnittsfach abzubilden, sich im Prozess der stationären und ambulanten Leistungserbringung optimal zu positionieren sowie eine aktive Rolle in der Gestaltung des Qualitätsmanagements wahrzunehmen.