
Zusammenfassung: Bei präklinisch beatmungspflichtigen Patienten, die aufgrund eines schwierigen Atemweges nicht endotracheal intubiert werden können, ist zur Sicherung des Luftweges der Einsatz alternativer Hilfsmittel möglich. Ziel der Studie ist die Ermittlung des Bekanntheitsgrades dieser Verfahren im ärztlichen Rettungsdienst in Deutschland.
Material und Methoden: In einer bundesweit durchgeführten Studie wurden Notärzte und die Institutionen und Träger der Rettungsdienste über die bei der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND) gespeicherten Email-Adressen angeschrieben sowie über weitere Email-Verteilersysteme kontaktiert und zu Einsatz, Verfügbarkeit und subjektiver Bewertung alternativer Methoden zur Sicherung der Atemwege befragt. Ergebnisse: 593 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 53,8% der befragten Notärzte waren in Kliniken der Maximalversorgung sowie in Schwerpunktkrankenhäusern tätig, der Anteil der Anästhesisten betrug 67,3%. 64% der Ärzte verfügten über eine mehrjährige Rettungsdiensterfahrung (> 5 Jahre). Auf den arztbesetzten Rettungsmitteln war in 51,8% der Fälle die Larynxmaske („klassische Kehlkopfmaske“), in 9,4% die Intubationslarynxmaske (ILM Fastrach®), in 5,0% die LMA ProSeal®, in 40,1 % der Kombitubus (Combitube®) und in 12,1 % der Larynxtubus verfügbar. Die größte Erfahrung in der Handhabung alternativer Hilfsmittel hatten die Notärzte mit der klassischen LMA (80,6%). Bei nicht möglicher Maskenbeatmung und unerwarteten Intubationsschwierigkeiten im Rettungsdienst (can`t ventilate, can`t intubate) halten 77,3% die klassische LMA, 68,1% den Kombitubus, 55,3% die ILM Fastrach® und 48,1% den Larynxtubus für das Mittel der ersten Wahl. Für die Anwendung durch nichtärztliches Rettungspersonal befürworteten 67,9% die Larynxmaske, 45,4% den Kombitubus und 39,3% den Larynxtubus. Zur Ausbildung von Rettungsassistenten und -sanitätern sollte nach Einschätzung der befragten Notärzte die Anwendung der Larynxmaske (84,4%), des Kombitubus (73,4%) und des Larynxtubus (57%) gehören. Schlussfolgerung: In der präklinischen Notfallmedizin hat nach dieser Evaluation die Larynxmaske vor dem Kombitubus und dem Larynxtubus den höchsten Bekanntheitsgrad für die Sicherung des schwierigen Atemweges bei unmöglicher endotrachealer Intubation. Der Larynxtubus sollte entsprechend der Bewertung durch die Notärzte häufiger auf den Rettungsmitteln verfügbar sein.