
Zusammenfassung: Die Anforderungen an medizinische Leistungen haben sich in den letzten Jahren dramatisch gewandelt. Qualitätsstandards und deren Vergleichbarkeit stehen immer mehr im Vordergrund. Aufgrund der vielfältigen Einflüsse sind neue Methoden zur Objektivierung von Medizinleistungen notwendig.
Die Methode der statistischen Prozeß-kontrolle wurde in der Industrie gerade für komplexe Fragestellungen entwickelt. Die statistische Prozeß-kontrolle beinhaltet die Analyse eines Prozesses mittels statistischer Verfahren und deren graphische Repräsentation (Control Charts) mit dem Ziel, anhand geeigneter Maßnahmen eine statistische Kontrolle über diesen Prozeß zu erlangen und damit Performance und Qualität zu erhöhen. Unter statistischer Kontrolle befindet sich ein Prozeß dann, wenn seine Variationen nicht mehr als Folge spezifischer Ursachen, sondern nur noch zufällig auftreten. Dies bedeutet bei einer Prozeßbeobachtung, daß in den verwendeten graphischen Darstellungen (Control Charts; Regelkarten) die berechneten Kontrollimiten nicht überschritten werden dürfen und keine nichtzufälligen Muster oder Trends der entsprechenden Prozeßvariablen zu beobachten sind. Die Methode kann als Qualitätsmanagementwerkzeug für anästhesiologische Abteilungen verwendet werden. Die natürliche Fluktuation kann von systematischen Abweichungen differenziert werden. Anhand der Rate von Perforationen der Dura mater bei Anlage eines Epiduralkatheters werden die Möglichkeiten dieser Verfahren erläutert. Die statistische Prozeßkontrolle bietet im Medizinsektor neue Möglichkeiten der Steuerung von sehr komplexen Abläufen.