
Im November 2008 wurde die erste S3-Leitlinie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“ veröffentlicht (AWMF-Register-Nr. 021/014, [1]). Die zunehmende Frequenz der unter Sedierung durchgeführten endoskopischen Untersuchungen, aber auch Patienten mit einem erhöhten Risikoprofil erfordern ein sicheres und professionelles Vorgehen, um die Sicherheit bei der Sedierung zur Endoskopie zu gewährleisten.
In den jetzt unter Beteiligung der Anästhesie erarbeiteten S3-Leitlinien werden evidenzbasierte Empfehlungen zur Sedierung und Analgesie bei endoskopischen Eingriffen gegeben. Die Autoren der S3-Leitlinie betonen, dass bei der vorliegenden Empfehlung von einer Sedierung oder Analgosedierung, jedoch nicht von einer Narkose mit Verminderung der Schutzreflexe gesprochen wird. Sedierungs- bzw. Analgesieverfahren, die planbar einen Sedierungsgrad erreichen, bei dem die Schutzreflexe beeinträchtigt oder gar ausgeschaltet werden, sollen weiterhin nur von Anästhesisten durchgeführt werden; das gleiche gilt für geplante Allgemeinanästhesien. So ist in den Fällen, in denen der erwünschte Sedierungsgrad ungeplant überschritten wurde und es zu einer Beeinträchtigung der Schutzreflexe kommt, ein Anästhesist bzw. intensivmedizinisch erfahrener Arzt hinzuzuziehen, wenn der Eingriff dennoch fortgeführt werden soll. Auch bei der NAPS (Nurse Administered Propofol Sedation) sollte die hierfür festgelegte Einschränkung dieses Sedierungsverfahrens berücksichtigt werden. Insbesondere bei schwerkranken Patienten (ASA >III) sollte bei der Notwendigkeit einer tiefen Sedierung ein zweiter Arzt hinzugezogen werden. Dadurch wurde festgeschrieben, dass in keiner Weise von einer Parallelnarkose gesprochen werden kann. Auf ärztliche Anordnung ist eine wiederholte Applikation von Propofol durch eine entsprechend qualifizierte nichtärztliche Person während der Untersuchung möglich.
November, 2008 saw the publication of the first S3 guideline “Sedation during gastrointestinal endoscopy” (AWMF-Register-Nr. 021/014, [1]). The increasing use of sedation during endoscopic examinations together with the elevated risk profile of some patients underscores the need for a safe, professional approach with the aim of protecting the patient from harm. The newly S3 guideline, established with the cooperation of anaesthetists, presents evidence-based recommendations on sedation and analgesia during endoscopic interventions. The authors emphasize the fact that the recommendations made apply only to sedation or analgosedation, but not to anaesthesia associated with diminishment of protective reflexes. Sedation or analgesia procedures aimed at achieving a degree of sedation that partially or completely inhibits the patients protective reflexes must continue to be the domain of the anaesthetist, and this also applies to general anaesthesia. In the event that the degree of sedation be inadvertently exceeded and result in an diminishment of protective reflexes, an anaesthetist or an experienced intensive care physician must be called in before continuing the intervention. With regard to NAPS (Nurse Administered Propofol Sedation) also, the relevant restrictions laid down in the guideline must be observed. In the case of a seriously ill patient (ASA > III), if deep sedation is needed, a second physician should be called in. By no means may we consider this procedure a „parallel“ anaesthesia. On the orders of a physician, a repeat administration of propofol by a qualified non-medical person during the examination is permissible.